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sg83
Offline
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19.11.2018 12:22
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Hallo
Ich habe mal eine Frage, evtl. hatte jemand von euch bereits ein ähnliches Problem und kann erzählen, wie er dieses lösen konnte.
Mein Pferd ist nach dem Galopp immer völlig aufgedreht, trabt im Stechtrab und wenn ich in den Schritt gehe, möchte sie immer antraben oder angaloppieren und verwirft den Kopf dabei extrem. Wenn sie wieder runterfahren konnte, geht sie wieder schön vorwärts/abwärts.
Zum Pferd; Sie ist auf einem Ausbildungsstand einer Remonte. Sie ist eher der vorwärts und arbeitswillige Typ. Wenn man etwas 3x macht, weiss sie beim 4x was zu tun ist (so meint sie auf jeden Fall), deshalb mach ich viel Abwechslung bei der Dressurarbeit.
Das mit dem Kopf war am Anfang ganz extrem, jetzt haben wir das eigentlich gut im Griff, nur eben nach dem Galopp nicht mehr. Ich überlege mir, ob ich den Galopp mal ganz weg lassen soll.
Wir sind 1x wöchentlich im Dressurunterricht. Haben vor ca. 3 Wochen mal den Trainer gewechselt. Die Trainerin reitet sie nun 1x wöchentlich mit einem Hilfszügel, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es wieder etwas schlimmer wurde. Kann das sein? Bin eigentlich gar kein Fan von Hilfszügel, sei es beim Reiten oder Longieren.
Sättel werden morgen nochmals kontrolliert, Chiro war grad vor 10 Tagen da und die Zähne wurden vor 2 Wochen gemacht. Geritten wird sie mit einer doppeltgebrochenen Olivenkopftrense.
Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen.
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Berit
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19.11.2018 18:11
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Back to basics wäre mein Rat. Ein Jungpferd gehört das erste Jahr am langen Zügel ins Gelände, damit sich der Bewegungsapparat dem veränderten Schwerpunkt durch den Reiter anpassen kann. Werden Jungpferde von Anfang an auf Volten bewegt generiert man sich Probleme, welche man sich einfach ersparen hätte können. Ein so junges Pferd in eine Form drücken zu wollen, kann nichts Gutes bringen. Diese Aussage hat übrigens nichts mit dem Alter des Tieres zu tun, sondern ist vom Ausbildungsstand aus zu betrachten.
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Shakes
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20.11.2018 11:17
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Ich gehe mit Berit einig.
Hilfszügel? Ein No Go...damit wird nur das Problem kaschiert, bringt dir und dem Pferd überhaupt nix.
Ich würde viel Bodenarbeit machen, ins Gelände, an der Balance arbeiten...
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Man muss halt ganz einfach GEDULD und ZEIT aufwenden, es gibt keinen Lift zum Erfolg. Man braucht einen Trainer, der ehrlich arbeitet und nach klassischen Grundsätzen. Die Voltenaneinanderreierei ist leider immer noch weit verbreitet, aber ein Teil des Problems. Ich weiss nicht wie du dein Pferd ausbilden lässt und ausbildest, es ist einfach das, was ich in fast aller Regel sehe, wenns um Jungpferdeausbildung geht. In drei Monaten hat der Bock alle Grundgangarten und -Seitengänge zu beherrschen... und da wird zentrifugiert dass Gott erbarm, das ist schlicht und absolut erstens unmöglich und zweitens Pferdeschinderei.
Für mich gehen die Basics irgendwo halt sowieso ein ganzes Pferde- und Reiterleben lang, aber das sehen sicher viele anders.
Meine Meinung.
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sg83
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20.11.2018 12:33
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Vielen Dank für eure Meinungen.
Das Pferd ist 8 Jahr alt und hatte bereits zwei Fohlen, deshalb ausbildungstechnisch noch nicht soweit. Hatte heute RS und habe der RL gesagt, dass ich gerne auf die Hilfszügel verzichten möchte und vorläufig nur traben. Dann habe ich ein entspanntes Pferd und das ist ja das, was ich im Moment möchte. Siehe da, mein Pferd war entspannt und hat nur ein paar Mal mit dem Kopf geschlagen. Vom Galopp im Moment weglassen war sie nicht so begeistert, aber ich denke, einfach, dass uns (meinem Pferd und mir) die Ruhe gut tut. Wir haben ALLE Zeit, die sie braucht, habe absolut keinen Stress und sie bestimmt das Tempo. Das Pferd wird 2x Dressurmässig gearbeitet, ca. 1-2x longiert am Kappzaum und auch mal über Stangen, 2-3x pro Woche ausgeritten oder spaziert, grad jetzt, wo ich merkte, dass der Sattel nicht mehr optimal passt, habe ich viel vom Boden aus gearbeitet/spaziert. 1x hat sie noch frei
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Sehr gut.
Findest du wirklich, dass diese RL die Richtige ist, wenn DU IHR sagen musst, was zu tun ist?
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sg83
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20.11.2018 13:11
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Zitat von Susanne_GR Sehr gut.
Findest du wirklich, dass diese RL die Richtige ist, wenn DU IHR sagen musst, was zu tun ist?
Gute Frage, es ist sehr schwierig, jemand passendes zu finden. Ich bin offen für Vorschläge/Empfehlungen.
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Ja, schwierig ist es, das stimmt. Die Suche lohnt sich aber schon.
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In welcher Gegend bist du? Für allfällige Kontakte
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Deakon
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21.11.2018 08:56
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Meiner ist jetzt 10 Jahre alt. Ich arbeite seit 2 Jahren intensiv mit ihm. Vorher sind wir mehrheitlich im Gelände rumgegondelt. Wir konnten in der letzten Reitstunde das erste Mal schön ruhig angaloppieren auf dem Reitplatz. Kein Drücken, kein auf die Schulter fallen, kein Gezwänge, absolut fein am Bein...Ich hab fast geheult vor Freude. Bis dahin wars ein langer Weg. Meine RL ist aber auch einfach super;) Lass die Galoppiererei mal aussen vor und lass euch Zeit, such dir eine RL die zu euch passt und euch unterstützt. Wenn meine RL mit Hilfszügeln daherkommen würde, wäre sie das letzte Mal da gewesen. Ich hab erst mit dem galoppieren angefangen als der Trab 1A gesessen hat. Zuerst VA und dann langsam richtung Aufrichtung und Versammlung. Als ich das 2. oder 3. Mal RS hatte, wollte ich galoppieren. ich habs versucht und sie meinte nur, ich solle gleich wieder aufhören, es sei viel zu früh dafür. Und nun, können wirs. Ich habe aber im Gelände viel galoppiert. Berg rauf etc. Das macht schön Bauchmuckis dann können sie sich später auch besser tragen.
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Ich habe den Galopp auf dem Platz auch lange weggelassen und habs nicht bereut.
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Wie ist es denn, wenn ihr gleich nach dem Aufwärmen etwas Galopparbeit macht?? Namur war auch immer so, der brauchte seinen Galopp um locker zu werden und Dampf abzulassen - denke das hat ihm auch psychisch geholfen. Sonst hatte er es immer eilig und man war die halbe Zeit daran ihn ruhig zu reiten. Arbeitete man mit ihm bald im Galopp, einfach gerade aus und ruhig, war er nachher schön konzentriert und motiviert.
Bei meiner jetzigen Knallerbse genau das selbe. Habe sie seit 2 Wochen wieder angefangen zu fahren. Sie ging früher beim Vorbesitzer Marathon und sonstige Fahrturniere und das ist einfach immer noch im Kopf. Gring abe u seckle Galopp machen wir natürlich noch nicht an der Kutsche, aber sobald sie mal eine längere Strecke traben durfte, ist sie viel ruhiger und konzentriert. Ohne das, versucht sie ständig selber anzutraben um zu zeigen wie gut sie es kann. Und sonst wird sie hässig! Beim Reiten ist es oft das selbe. Es gibt einfach viel mehr Ruhe rein. Danach muss man den Fokus nicht mehr gross auf dem Galopp richten, vor allem wenn's von der Balance etc. eh noch nicht in Frage kommt.
Denke das hat viel mit "übermotivierten" Pferden zu tun. Was ja eigentlich ein Geschenk ist.
Was auch viel bringt ist Kopfarbeit. Ich mach das am Kappzaum oder an der DL oft, wenn sie zu schnell wird und wieder mal völlig übermotiviert. Dann werden ganz viele Übergänge gemacht. 3 Tritte Trab, 3 Schritt, Trab usw. Oder steh, zurück, Gallop. Dann geht's ganz schnell und sie sind im Kopf wieder bei mir. Oder dann immer wieder abwenden und Volten an die Mittellinie, Zick Zack usw.
Bei beiden Pferden war/ist es so, dass man während der REitstunde nicht mal die Gangart erwähnen durfte, sonst wurde schon eigenhändig entschieden ganz nach dem Motto "ok ja das chani - lueg". Bei Mary Poppins darf ich z.B. nicht mal die Gangart erwähnen an der Kutsche, sie ist so "giggerig" drauf. Beim Reiten reicht schon nur das "dran denken" und sie weiss was man machen möchte. Nur doof, wenn man selber noch nicht parat ist. Bin schon paar mal schier rückwärts vom Pferd geflogen, weil sie so abedrückt hat - SIE wusste ja was ich wollte
Vielleicht bringts ja was
Wer mit der Herde geht, kann nur Ärschen folgen.
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sg83
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26.11.2018 12:21
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@Melanie, vielen Dank für deine Erfahrung. Ich werde einfach mal ausprobieren, was für uns das Richtige ist.
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wollte nur mal fragen, wies läuft?
Wer mit der Herde geht, kann nur Ärschen folgen.
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